Körperliches Training ist immer individuell und hängt vom Ziel ab, das erreicht werden soll. Es ist daher schwierig auf einen konkreten Ablauf einzugehen. Wohl aber möchte ich ihnen wesentliche Punkte für das Training näher bringen.
Es
ist wichtig, kein einseitiges Training
zu absolvieren. Krafttraining ist genauso wichtig wie Koordinationstraining und
Ausdauertraining. Eine gute Basis
für das Training eines Extremsportlers sind
leichtere Wettkämpfe, bei denen man nicht an die Grenzen geht. Belastungen
wie im Wettkampf sollten simuliert werden, jedoch lautet das Erfolgsgeheimnis
dabei: 11 „Langsam laufen. Nicht die Strecke tötet, sondern das
Tempo.“ 12
Weniger ist oft mehr
sollte daher die Devise lauten. Oft bringt es einem mehr, weniger und dafür
gezielt zu trainieren, und sich nicht schon im Training auszupowern oder ans
Limit zu gehen. Norman Bücher, ein deutscher Extremsportler, meint, dass er
bessere Leistungen erziele, wenn er sich Pausen gönne und im Training nicht an
die äußersten Grenzen gehe oder nicht die härtesten Trainingsvarianten wähle.
Klarerweise sollte trotzdem die Zielstrebigkeit keineswegs fehlen und man
sollte sich wirklich ernsthaft auf einen Wettbewerb vorbereiten, vor allem auch
im mentalen Bereich. Jedoch sollte der Spaß daran nicht verloren gehen und es
sollte keineswegs nur noch die pure Leistung im Blickpunkt stehen.13
Nehmen
sich Sportler zu viele Wettkämpfe vor, ist es häufig schwierig überall
dauerhafte, gute Leistung ohne wirkliche Pausen zu erzielen/erbringen. Da kann
es oft klüger sein, weniger Wettstreite zu absolvieren, aber diese dafür mit
ausgezeichneter Leistung. 14
Mutet
man dem Körper/Geist zu viel zu, kann das zu einer Leere führen und die
Motivation deutlich und negativ beeinflussen, ganz nach dem Motto: 15
Die
Dosis macht bekanntlich das Gift. 16
Wie bereits oben erwähnt ist es für die Sportler wichtig, sich im Training nicht zu überfordern. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in den Pausen, den Erholungsphasen zwischen Trainingseinheiten und Wettkämpfen. Diese bilden die Grundlage, um leistungsaktiv sein zu können.17
„Untersuchungen
haben bewiesen, dass jeder Mensch durch Pausen aufnahme- und leistungsfähiger
wird. Bereits ein fünfzehnminütiges Mittagsschläfchen steigert die
Leistungsfähigkeit um dreißig Prozent.“18
Beim
Training greift der Körper seine Reserven an, deshalb sinkt vorerst das
Leistungsniveau unter das Ausgangsniveau, das ein Sportler vor dem Training
hatte. Während der darauf folgenden Erholungsphase füllt der Körper die
Reserven wieder voll auf und lagert noch zusätzliche Energiereserven ein um für
noch stärkere Belastungen gewappnet zu sein. In der Erholungsphase stellt sich
der Energielevel also wieder auf den Ursprung ein, den wir vor dem Training
hatten. Das Überraschende dabei: Erst in der letzten Phase der Erholung kommt
es dann zur tatsächlichen Steigerung der Leistung, nicht während des Trainings
oder unmittelbar danach! Deshalb sind ausreichende Pausen essenziell. Es ist
wichtig, dem Körper seine Regeneration zu gönnen und beispielsweise auch einmal
jährlich eine längere Pause über mehrere Wochen einzulegen, in der man im
Vergleich zu sonst nur wenig Bewegung macht und sich auch mental mit anderen
Dingen beschäftigt um den Effekt der Erholungsphase auszukosten. Das Ziel
sollte in so einer Zeit folgendermaßen lauten: Pausen machen. Pausen sind also
mindestens genauso wichtig wie das Training und gehören somit genauestens
geplant.
Es
gibt viele Sportler, die sich den Begriff „Pause“ nicht sehr zu Herzen nehmen,
jedoch haben die meisten von ihnen früher oder später mit kleineren oder
größeren körperlichen Problemen zu kämpfen. Zu viel Energieverbrauch ohne
ausreichende Erholung führt bei Sportlern wie bei Angestellten, Arbeitern,
Schülern und weiteren Personengruppen dazu, dass man ausbrennt und die
Leistungsfähigkeit nachlässt.
Erholung
ist kein Zeichen für Schwäche, sondern ein wichtiger Bestandteil einer
nachhaltigen Leistungsfähigkeit.
Entspannt
man sich jedoch zu viel und hält die Pausen zu lange, dann passiert das genaue
Gegenteil einer Erholung: Die Leistungsfähigkeit nimmt deutlich ab und danach
fühlt man sich oft ausgelaugt und antriebslos. Wie in vielen Bereichen des
Lebens gilt auch hier: Die Dosis mach das Gift! Es ist wichtig, eine Balance
zwischen Anspannung und Entspannung zu finden. Nur so kann man längerfristig
erfolgreich sein.19
„Im
Sport werden sehr präzise Routineabläufe, sogenannte Rituale, verwendet, um das
Energieniveau optimal zu steuern: Essen und Schlafen, Training und Entspannung.
Zu jeweils festen Zeiten.“20
Natürlich
ist auch das richtige Dehnen und Aufwärmen wichtig. Jeder Sportler hat hier ein
wenig seine eigene Taktik entwickelt, wichtig ist jedoch für alle, nicht von 0 auf 100 zu gehen und ausreichend zu
dehnen um Gelenke, Muskeln und Sehnen aufzulockern. Der 60-jährige
Extremsportler Achim Heukemes rät dazu jede Dehnübung mindestens 30 Sekunden zu
halten, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
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